Darüber, dass wir seit 2020 fast ausschließlich in Heimarbeit sitzen, haben wir bereits in unserem Testbericht vom alfda ALB300 Luftbefeuchter berichtet.
Neben des alfda Luftbefeuchters, haben wir uns zur gleichen Zeit noch einen Luftreiniger der gleichen Firma angeschafft, den alfda ALR300 Comfort Luftreiniger, um in dem kleinen, schlecht zu lüftenden Raum die Partikelbelastung zu verbessern.
Zwischenzeitlich hat er auch den Platz im Wohnzimmer mit dem Philips Luftreiniger getauscht (Testbericht kommt noch), um die Unterschiede und Gemeinsamkeiten besser zu erkennen. Mittlerweile steht er seit dem Sommer im Schlafzimmer, um die Pollen- und Staubkonzentration für den Schlaf niedrig zu halten.

Technik

Aber jetzt erst einmal ein wenig Technik, damit ihr überhaupt wisst, von was für einem Gerät hier überhaupt berichtet wird.
Der alfda ALR300 Comfort ist ein filterbasierter Luftreiniger. Wählen kann man aus drei verschiedenen Filtertypen:
• alfdaTrueHEPA (grüner textiler Catechin-Vorfilter (Baumwolle) + Feinstaubfilter + HEPA-Filter)
• alfdaAntiSMOKE (schwarzer textiler Vorfilter (Baumwolle) + HEPA-Active-Carbon-Spezialfilter)
• alfdaCleanAIR (blauer textiler Vorfilter (Baumwolle) + HIMOP-Filter + Schwebstofffilter)
ALR300 VorfilterAls ersten Filter hat jede Variante einen feinmaschigen Vorfilter aus Kunststoff. Dieser ist abwasch- oder absaugbar und dient zur Filterung grober Partikel. Ebenfalls lässt sich ein Anionengenerator zuschalten, welcher durch negatives Aufladen der Sauerstoffionen die Luft frischer erscheinen lassen soll. Nebenprodukt ist dabei leider Ozon, weswegen wir solche Funktionen pauschal ausgeschaltet lassen.
Mit seinen 34 x 22 x 57 cm gehört der alfda ALR300 Comfort Luftreiniger zu den kompakteren Modellen. Nicht zuletzt deswegen und aufgrund seiner weißen Farbe ist er gut sichtbar. Eine recht hübsch modellierte LED-Anzeige ist mit dem eingebauten PM 2.5 Partikelsensor verbunden, welcher die Luftqualität misst. Die Anzeige gibt die Farben grün, orange und rot aus, je nach Luftqualität im Raum. (einmal Decke aufschütteln: rot) Dieser Sensor wird auch für den Automatikmodus verwendet, welcher den Ventilator in drei Geschwindigkeitsstufen anhand der gemessenen Partikeldichte steuert. Diese drei Geschwindigkeitsstufen plus einen Sleep Modus können auch manuell eingestellt werden.
Der Automatikmodus läuft bei uns zu 90% der Zeit und funktioniert so weit gut. Die Filter sind immer gut gefüllt und auf den Möbeln legt sich deutlich weniger Staub ab. Die Reaktionszeit bis der alfda ALR300 Comfort Luftreiniger im Automatikmodus einen Gang höher schaltet, kommt mir etwas verhalten gegenüber unserem anderen Luftreiniger vor, aber darüber schreibe ich nochmal separat in einem direkten Vergleich. Hier merkt man allerdings, dass ein PM2.5 Sensor nicht alles ist. Dieser misst nur die Konzentration. Wie stark der Luftreiniger darauf reagiert ist Programmierungssache.
BedienelementeMehr als die Tasten am alfda ALR300 Comfort Luftreiniger braucht man nicht, um den Luftreiniger einzustellen. Die Tasten sind echte Tasten und keine Touchbedienung, was eventuell nicht so modern, aber meiner Erfahrung nach besser zu bedienen ist. Eine W-Lan oder Bluetooth Verbindung mit Smartphone App gibt es nicht, wird aber meiner Meinung nach auch nicht benötigt. Über einzelne Tasten kann der Sleep-Mode, die Lüftergeschwindigkeit, der Timer, der Anionengenerator und das Ein-/Ausschalten bedient werden.

Lieferumfang

FernbedienungDem alfda ALR300 Comfort Luftreiniger liegt auch eine Fernbedienung bei. Diese hätte man sich allerdings sparen sollen, zumindest in der beigelegten Ausführung. Es ist eine antiquierte billige standardinfrarot Fernbedienung aus Plastik. Die Symbole auf der Knickfolie passen noch nicht einmal zu einem Luftreiniger und müssen im Handbuch erklärt werden. Manche Tasten sind sogar ganz ohne Funktion. Ich habe am Anfang probiert mit der Fernbedienung den alfda ALR300 Comfort Luftreiniger zu bedienen, habe es aber relativ schnell wieder aufgegeben und seitdem liegt sie in der Ecke und staubt ein. Da bin ich schneller aufgestanden und habe den korrekt beschrifteten Knopf am Gerät gedrückt.
Des Weiteren liegt der Lieferung eine Art Handbuch bei, welches aussieht als wäre es auf dem Bürodrucker ausgedruckt und zusammengeheftet worden, aber in einem positiven Sinn. Es sind nur 8 Seiten, aber auf diesen steht übersichtlich und ohne viel Blabla das Nötigste drin und ist garniert mit nützlichen Grafiken. Der Vorfilter liegt dem Paket auch bei. Zusätzlich bekommt man die Filter, welche man sich beim Kauf ausgesucht hat, geliefert.

Raumgröße

Seite links PM2.5 geschlossenDer alfda ALR300 Comfort Luftreiniger ist für Raumgrößen bis 60 m² beworben und liefert einen maximalen Luftdurchgang von 300 m³/h. Mit dem alfdaTrueHEPA Filter reduziert sich die maximale Leistung auf 275 m³/h.
Für eine effektive Luftreinigung wird empfohlen die Luft im Raum, also das Volumen, circa 5-6-mal pro Stunde komplett auszutauschen beziehungsweise zu Filtern (Quelle infoboard.de). Alfda gibt die optimale Raumgröße mit 40 m² und einem Volumen von 100 m³ an. Das entspricht einer Raumhöhe von 2,5m.
Will man jetzt dieses Volumen 5-mal pro Stunde umwälzen, so bräuchte man theoretisch einen Luftdurchgang von 500 m³/h, was der alfda ALR300 Comfort Luftreiniger nicht leistet. Jetzt sagt sich der aufmerksame und mitdenkende Leser bestimmt: „Aber der Raum ist ja nicht leer und es stehen Möbel drin.“ Stimmt, allerdings ist der Unterschied zwischen 500 und 275 schon sehr eklatant und wenn man eine große Schrankwand hat, dann zieht diese von der qm Zahl einfach ab und berechnet das Volumen ohne diese.
Man muss aber auch sagen, dass diese geschönten Angaben von bisher fast jedem Hersteller, den ich mir angeschaut habe, gemacht wurden. Die Geräte werden immer für eine gewisse Raumgröße empfohlen, aber nicht gesagt auf welcher Basis. (Es erinnert mich so ein bisschen an die von Automobilherstellern angegebenen Spritverbräuche) Also schaut bitte auf den CADR Wert (Clean Air Delivery Rate), welcher angibt, wieviel Luft durch den Luftreiniger in einer Stunde strömen kann, und rechnet euer benötigtes Luftvolumen selbst aus.

Reinigung und Filterwechsel

PM2.5Man kann es sich ja selbst denken, aber der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle gesagt: Ein verdreckter Sensor misst nicht so gut wie ein sauberer. Daher sollte man auch den PM2.5 Sensor regelmäßig reinigen. Bei uns läuft der Luftreiniger 24h am Tag. Ich säubere den Sensor rund alle 2 Monaten. Dazu braucht man lediglich ein oder zwei Wattestäbchen. Zuerst wischt man mit einem feuchten Stäbchen über die drei beschriebenen Stellen am Sensor und dann trocknet man das ganze mit einem zweiten Stäbchen. Die Aktion dauert 5 Minuten und hält den Automatikmodus am Leben.

Vor den Wechselfiltern ist noch ein grobmaschiger Kunstofffilter. Zu diesem steht nichts im Handbuch, aber mein anderer Luftreiniger erinnert mich immer daran genau diese bei ihm sauber zu machen. Wenn ich das dann mache, dann reinige ich den Vorfilter des alfda ALR300 Comfort Luftreiniger auch gleich mit. Dazu nimmt man die Frontblende, welche magnetisch ist, ab und entfernt den Vorfilter vorsichtig. Mit einem Staubsauger kann man diesen dann von beiden Seiten absaugen und wieder einsetzen. Die sichtbare Seite des darunterliegenden Wechselfilters mache ich manchmal noch kurz mit, wenn da noch viel dranhängt. Aber Vorsicht, das geht nicht mit jedem und sollte mit Bedacht gemacht werden.

Ein Ersatzfilter für den alfda ALR300 Comfort Luftreiniger kostet auf der Herstellerseite rund 30€ und wird im Normalfall innerhalb weniger Tage geliefert. Die Betriebszeit der alfdaTrueHEPA wird für das Filterelement 1 mit 1000 Betriebsstunden und bei Filterelement 2 mit 2100 Betriebsstunden angegeben. Da man diese Filter nur gemeinsam kaufen kann, finde ich eine unterschiedliche Betriebszeit, gelinde gesagt, dämlich. Daher beschränke ich mich jetzt auf das Filterelement 2 mit 2100 Betriebsstunden. Das entspricht bei 24h Betrieb circa 88 Tage, was wiederum theoretisch bedeutet, dass man circa 4 Filter (4 x 30€ = 120€) pro Jahr benötigt. In der Nacht läuft er nur im Sleep Modus, daher rechnen wir mal nur mit der Hälfte, was dann auf 2 Filterwechsel hinausläuft. Wären theoretisch noch 60€ pro Jahr, die durchaus verkraftbar sind.

ALR300 Filter verbraucht oben und neu untenALR300 Filter Rückseite verbraucht oben und neu unten

Ich habe die Zeit komplett übersehen und erst mit den Filtern des anderen Luftreinigers getauscht, da dieser uns erinnert. Das war dann rund nach einem Jahr und wie ihr auf den Bildern sehen könnt, waren die Filter dann äußerst gut gefüllt. Es gibt Stimmen im Netz, welche behaupten, man könne die Filter viel länger drin lassen. Kann man schon, nur ein voller Filter lässt auch weniger Luft durch. Der alfda ALR300 Comfort Luftreiniger überlässt es daher euch selbst darauf zu achten und verzichtet auf eine Erinnerung. Andere Luftreiniger erinnern den Nutzer oder stellen den Dienst ganz ein, wenn sie der Meinung sind, dass die Filter gewechselt werden müssten.

Fazit

ALR300 frontDer alfda ALR300 Comfort Luftreiniger macht genau das, was er soll. Er reinigt die Luft und das ohne viel Schnickschnack. Wer keine Appsteuerung braucht und mal ein paar Knöpfe auf dem Gerät drücken kann, wird mit dem alfda ALR300 Comfort Luftreiniger auf jeden Fall glücklich. Mit 280€ gehört der ALR300 auch eher zu den günstigeren Geräten. Die Preise für die Ersatzfilter sind im Verhältnis auch vollkommen in Ordnung.
Man sollte sich nicht blind auf die qm Angabe verlassen, sondern sich das benötigte Luftvolumen selbst ausrechnen und dann mit dem angebenden CADR Wert vergleichen.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist meiner Ansicht nach top bei dem Gerät.
Wer den Luftreiniger allerdings in seine Heimautomation integrieren will, sollte sich ein anderes Gerät suchen.